Archiv - das Gedächtnis der Gemeinde

Umfang und Erschließung

Die Dokumente des Archivgutes der Erlöserkirche aus dem Zeitraum seit der Reformation bis 1950 (Altbestände) sind vollständig erschlossen. Zur digitalen Version des Findbuches klicken Sie hier; die analoge Version (1000 Seiten) können Sie nach entsprechender Terminvereinbarung im Büro der Gemeinde einsehen.
Die Altbestände des Archivs der Erlöserkirche belaufen sich auf etwa 27 laufende Regal-Meter. Das älteste Dokument datiert aus dem Jahre 1584. Das Archiv-Gut war ursprünglich im Südwest-Turm der Erlöserkirche untergebracht und wurde in den 80'er Jahren des 20. Jahrhunderts in das Zentralarchiv der EKHN verlagert. Es wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder für Forschungsarbeiten insbesondere zu bauhistorischen und kunstgeschichtlichen Themen rund um die Erlöserkirche aufgesucht.
Die Feierlichkeiten zum 90. sowie zum 100. Jahrestag der Einweihung der Erlöserkirche (17.Mai 1908 - 2008) weckten das Bedürfnis, die Bestände in vollem Umfang vor Ort verfügbar zu haben. Nachdem im Haus des Gemeindebüros ein geeigneter Unterbringungsraum gefunden war, kam das Archivgut im Jahre 2009 zurück nach Bad Homburg. Im Gottesdienst zum Tag des Offenen Denkmals am 10.9.2023 konnte das Findbuch dem Kirchenvorstand übergeben werden; zugleich wurden den Nachbargemeinden Christus-Kirche und Gedächtniskirche sowie dem Zentralarchiv der EKHN, dem Kreis- und dem Stadtarchiv je ein digitales und analoges Exemplar zugedacht. Die Finanzierung der Erschließung wurde ermöglicht durch die Ute-Jaeger-Archiv-Stiftung.


Lebendiges Archiv

Das Archiv soll ein lebendiges Archiv sein, leicht zugänglich, und mit dem Blick in die Vergangenheit den Blick in die Zukunft schärfen.
Wer mehr über die Geschichte der Gemeinde wissen will, oder wer in oder mit dem Archiv Forschungen durchführen will, soll sich schnell zurechtfinden können. Wer Dokumente lesen und transkribieren will, ist eingeladen, dem Archiv eine Kopie seiner/ihrer Transkriptionen zu überlassen.
Um die Zugänglichkeit zu erleichtern, sind dem Findbuch Beilagen beigegeben. Ein Verzeichnis der Pfarrpersonen seit der Reformation hilft, sich schnell bei der Erwähnung von Namen oder Jahreszahlen zurecht zu finden; ein Verzeichnis der im Archiv vorhandenen Literatur über die Erlöserkirche erspart manche Bibliotheksbesuche; Dateien mit transkribierten Archiv-Dokumenten helfen, Lesehürden bei früheren Schriftarten und individuellen Handschriften zu überwinden. Ferner findet sich im Archiv eine Sammlung der für (Bad) Homburg maßgeblichen Gesetze zur Kirchenordnung bzw. -verfassung von der Reformation bis zur Grundordnung der EKHN von 1949, die der Einordnung historischer Sachverhalte dienen.
Für den Blick in Gegenwart und Zukunft wurde die Reihe „Kleine Schriften“ ins Leben gerufen. Welche Bedeutung das wilhelminische Erbe hat und wie mit ihm umzugehen ist, ist eine der Fragestellungen. Eine andere, etwa das Jubiläum zum 500sten Jahrestag der Reformation (2017) zum Anlass zu nehmen, die damit verbundenen Traditionen im Lichte heutiger Fragen zu reflektieren.


Geschichte sichtbar machen

Die Erlöserkirche verfügt über eine im Lauf der Zeit entstandene Sammlung von Bibeln und Gesangbüchern sowie von geistlichen Schriften. Sie spiegeln gelebte Frömmigkeit zu unterschiedlichen Zeiten wider. Von Zeit zu Zeit werden Teile öffentlich gezeigt. Zum 500sten Reformationsjubiläum konnte ein mit Hilfe der Archivstiftung fachgerecht restauriertes Exemplar von Martin Luthers „Hauspostille“ präsentiert werden.





















Die „Hauspostille“ enthält Predigten Martin Luthers zu jedem Sonntag des Kirchenjahres, die er seiner Hausgemeinschaft gehalten hat. Sein Schüler und Anhänger Veit Dietrich (1506-1549) hat diese mitgeschrieben und später, als er Pfarrer in St. Sebald in Nürnberg war, diese Mitschriften im Jahre 1544 in Druck gegeben. Ihm ging es darum, Gottes Wort jenen nahezubringen, denen ein sonntäglicher Kirchgang nicht möglich war oder deren Gemeinden über keinen tüchtigen Prediger verfügten.
Es ist ein anschauliches Zeugnis für die immer neu gestellte Aufgabe, das Evangelium weiterzusagen.

(Stand: 27.10.2023)
 

 

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